Universen
Räume für Austausch und Veränderung
„Ich dachte, ich könnte mit der Idee einer Zivilisation etwas anfangen, in der die Menschen irgendwie fühlen — das heißt, sie teilen — allen Schmerz und all das Vergnügen, das sie einander zufügen.“ Octavia Butler
Im Schauspiel Hannover entstehen Universen — offene Räume für politische Diskussionen, neue Gedanken und Solidarität. In unseren Universen werden Kreativität, Gespräche und Gedanken angeregt — und sie leben von der Vielfalt der Perspektiven und Erfahrungen.
Im jetzigen politischen Klima, angesichts der immer stärker werdenden faschistischen Strömung und des Anstiegs von rechter, ausgrenzender, menschenverachtender Rhetorik, sind die Universen fundamentaler Bestandteil des Programms des Schauspiel Hannover.
Die Universen öffnen Räume für Veranstaltungen, die Kunst und Gesellschaft miteinander verbinden. Sei es bei Lesungen, Performances, Stadtspaziergängen, Konzerten oder Ausstellungen: Hier wird reflektiert, diskutiert, getanzt und gefeiert — in der vollen Vielfalt unserer Stadt und Region! Es sind alle willkommen, auch wenn wir nicht immer die gleiche Meinung teilen. Wir kommen zusammen, um zu diskutieren, uns herauszufordern und voneinander zu lernen.
Stellen wir uns vor, wie es wäre, wenn in den Universen die Utopie von Octavia Butler Wirklichkeit würde und wenn wir die Auswirkungen unserer Worte und Taten auf andere Menschen am eigenen Leib spüren würden. Ein Bewusstsein um Privilegien und die Mechanismen von Diskriminierung und Ausgrenzung soll Grundlage für den Umgang miteinander in diesen Universen bilden.
Wir freuen uns auf Euch!
Kontakt
Hast Du Wünsche ans Universum? Dann schreib uns.
Wir freuen uns, von Dir zu hören!
Helena Bschaden, Universen Produktionsassistenz (ab 15.08.2025)
universen@staatstheater-hannover.de
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Es gibt genug Gründe, in dieser Zeit Widerstand zu leisten. In einer neuen Veranstaltungsreihe beleuchten wir die Gefühle, unter deren Banner er geführt wird — Wut, Liebe, Hoffnung, Hass — und fragen, wie unser Widerstand in Zukunft aussehen kann. Dafür schauen wir vom Gestern bis ins Heute: von den Chaostagen in Hannover bis zu aktuellen Protestformen aus aller Welt. In Zeiten autoritärer Tendenzen wollen wir einen Raum schaffen, in dem wir voneinander auch die fröhlichen Formen des Widerstands lernen — kreativ, lustvoll und energetisch.
Kuratiert von Luna Ali und Christoffer Horlitz, kommen in dieser Reihe Aktivist*innen, aber auch literarische und musikalische Köpfe zusammen. Wir organisieren offene Gespräche, künstlerische Intervention, Vernetzung mit Gleichgesinnten und Tanzmusik.
Luna Ali, geboren in Syrien und aufgewachsen in Hannover, war im Bildungsstreik aktiv und Mitgründerin des Fuchsbau Festivals. Mittlerweile arbeitet sie als freischaffende Performerin und Autorin u. a. an den Schauspielhäusern Düsseldorf, Dortmund, Hannover und Berlin. Im vergangenen Jahr erschien ihr Debütroman „Da waren Tage“. Sie engagiert sie sich für Watch the Med — Alarmphone und SeaWatch.
Christoffer Horlitz, gebürtiger Hannoveraner, ist Forscher und Kurator. Er ist Experte für Technologie und Rüstungskontrolle bei Amnesty International und Research Fellow bei der Investigativ-Agentur Forensis / Forensic Architecture. Zudem ist er Mitgründer des Design-Anthropologie-Labs FLI und war zehn Jahre lang künstlerischer Leiter des Fuchsbau Festivals für experimentelle Kunst und Politik in Hannover.
Jeden ersten Samstag im Monat findet als Teil der Universen die mehrsprachige Workshopreihe „House of Many“ statt — mal auf der Cumberlandschen Bühne, mal in der Probebühne B oder im Theatermuseum. Ob SchreibWerkstatt, Mini Playback Show, Make Up Art oder Crip Choreography — wechselnde Künstler*innen laden von November 2025 bis Mai 2026 Jugendliche und junge Erwachsene ein, einen ganzen Tag gemeinsam Kunst zu machen. Währenddessen wird sich ausgetauscht, Wissen geteilt, gegessen und vernetzt.
Mit freundlicher Unterstützung von WIR 2.0
In Kooperation mit dem IKJA e. V. und dem Flüchtlingsrat Niedersachen e. V.
In der Literaturreihe „Poetic Justice“ lädt Necati Öziri Autor*innen in die Universen ein, die sich auf besondere Weise mit unserer politischen Gegenwart auseinandersetzen. Die Leitfrage an die eingeladenen Autor*innen lautet: Was hat euch beim Schreiben des Textes beeinflusst, begleitet, bewegt? Ein Foto, ein Song, ein Film, ein anderer Text, eine Erinnerung, ein Gericht, eine Straßenecke oder etwas ganz anderes?
Der Gastgeber Necati Öziri ist geboren in einer der vielen grauen Ecken des Ruhrgebiets („Hölle Hölle Hölle!“) und hat Philosophie, Germanistik und Neue Deutsche Literatur in Bochum, Istanbul und Berlin studiert. Er lebt in Berlin sein drittes Leben, schreibt, macht Theater und manchmal einen auf Intelelli, wofür ihm sein sechzehnjähriges Ich wahrscheinlich eine Schelle verpassen würde. Öziri trifft sich regelmäßig mit alten Versionen seiner selbst, sie sitzen, in Schulheften voller Kaffeeflecken herumblätternd, auf dem Boden von Ämtern und warten (worauf eigentlich?), oder sie chillen auf Bänken am Bahnhof und bieten ihm einen Joint an. Bei den 45. Tagen der deutschsprachigen Literatur (Ingeborg-Bachmann-Preis) gewann er den Kelag-Preis und den Publikumspreis. Im Herbst 2023 erschien sein Debütroman „Vatermal“, der auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis stand. Bei Wut und anderer Erregung dunkelrote Färbung der Ohren.
Mit freundlicher Unterstützung der Gesellschaft der Freunde des hannoverschen Schauspielhauses e.V. — GFS
Die Universen laden ein, Hannover neu und aus verschiedenen Perspektiven kennenzulernen!
Verschiedene Stadtführungen und Stadtspaziergänge lenken den Blick auf Ungekanntes, Verschwundenes und Vergessenes — zum Beispiel das vielseitige jüdische Leben der Stadt oder die Schwarze Community oder queeres Leben in Hannover.
Informationen folgen.